Prachtvolle Weste
Sie schimmert bei jedem Halloren in einem anderen, prachtvollen Muster: Die Weste namens „Latz“.
Das „brust bedeckende kleidungsstück bei männern, […] zum knöpfen eingerichtet […]“ (Deutsches Wörterbuch, Jacob und Wilhelm Grimm, ab 1854) ist ein besonderes Stück im Festkleid der Halloren.
Stoff und Schnitt
Den feingearbeiteten Stoff durchwirken Gold- und Silberfäden. Manche Halloren erzählen von Stoffen aus Spanien oder Indonesien für einen neuen eleganten Latz. Die hochgeschnittene Weste hat einen kurzen Stehkragen und keine Taschen. Sie ähnelt dem Grundschnitt des „Gilet“ aus dem späten 18. Jahrhundert, mit gerader Unterkante und ohne die früheren Schöße.
Bekrönte Silberknöpfe
Auch die Größe und die Gestaltung der 18 Silberknöpfe ist individuell. Die Hohlkörper sind mal größer, tropfenförmig oder auch kleiner gearbeitet, je nach Westengröße, Geschmack und Gegenwert. Eine sichtbare Salzpyramide, die als Knopfbekrönung hervortritt, macht sie einzigartig. Früher wurden die Silberknöpfe innerhalb der Familie weitergegeben. Wenn das nicht mehr möglich ist, lässt man sie heute individuell anfertigen oder erwirbt sie aus anderen Hallorenfamilien.
Knöpfestecken und Knöpferaten
Interessant ist, dass die Knöpfe nicht angenäht sind. Ein eingesteckter Lederriemen auf der Innenseite der Weste trägt ihr Gewicht. Der Hallore steckt die Weste in die Hose und dort den untersten Knopf in ein Knopfloch, sodass beide Kleidungsstücke zusammenhalten. Die 18 Silberknöpfe stehen für bestimmte Funktionen innerhalb der Brüderschaft. Sie dienten dem Halloren Robert Moritz 1927 als Grundlage für leicht zu merkende Kinderreime, die als „Knöpferaten“ bekannt sind.
Zum Kinderreim über das „Knöpferaten“ auf der Internetseite der Salzwirker-Brüderschaft: https://www.hallore.de/halloren/knoepferaten/